Technologiezentrum Für Industrierückstände / Groupe Conseil Trame

Das CTRI ist ein neues Forschungsgebäude auf dem Gelände des Abitibi-Témiscamingue Cégep (entspricht einem Junior College), das sich dem Recycling von Industrierückständen und anderen nicht ausreichend genutzten Ressourcen widmet. Das Gebäude wurde für Forschungslabors konzipiert, die auf drei Bereiche spezialisiert sind: Bergbau, Biomasseindustrie und Umwelttechnik. Darüber hinaus verfügt es über Büros für Verwaltungsmitarbeiter und Wissenschaftler sowie verschiedene öffentliche Bereiche (Konferenzraum, Teeküche, Servicebereiche). Das Projekt umfasste auch die Innenrenovierung eines Teils des Hauptgebäudes von Cégep.

Design
Die Direktoren und Mitarbeiter von CTRI wollten ein nachhaltiges, zeitgemäßes Design mit einer eigenen visuellen Identität, das dabei hilft, das Gebäude vom Rest des Campus abzuheben. Die Architekten reagierten mit der Schaffung von drei Hauptgebäudekörpern mit jeweils eigener Materialwahl, die an die drei Ausrichtungen des Forschungsinstituts erinnern: Metallhaut für den Bergbausektor, Faserzementplatten für den Biomassesektor und Steingabionen für die Umwelttechnik. Diese drei Bereiche waren durch einen breiten Korridor verbunden, der auf beiden Ebenen zu einem doppelt so hohen verglasten Raum hin offen war. Hohe Vorhangfassaden an beiden Enden blicken auf den Cégep im Osten und den Wald im Westen und lassen auf der einen Seite das Morgenlicht und auf der anderen das Abendlicht herein.

Ein verglastes „Technik-Schaufenster“ an der Südfassade öffnet das Biomasselabor nach außen und zeigt die Aktivitäten im Inneren. Es verfügt über ein einzigartiges Strukturgitter aus diagonal laminierten Holzhölzern, das den Einfallsreichtum und das Know-how der Schwerholzindustrie unterstreicht, für die die Region bekannt ist.

Herausforderungen und Chancen
Sowohl der Architekt als auch der Bauherr stellten sich ein Gebäude mit Holzstruktur vor, aber da das Budget keine schwere Holzkonstruktion für das gesamte Gebäude zuließ, wurden an mehreren Stellen Standardbalken verwendet.

Die Struktur musste auch so ausgelegt werden, dass die Übertragung von Vibrationen durch die Bewegung des Gabelstaplers, der in einigen Bereichen des Erdgeschosses verwendet wird, reduziert wird.

Die Brettschichtholz-Gitterkonstruktion und die steinernen Gabionenwände stellten sowohl die Designer als auch die Bauherren des Projekts vor echte Herausforderungen. Als Ergebnis der Bewältigung dieser Herausforderungen ist die Architektur des Gebäudes eine physische Darstellung des Potenzials von Forschung und Kreativität, um neue Wege zu finden, Rohstoffe wie Holz und Stein zu nutzen und aufzuwerten.

Mehrere nachhaltige Entwicklungsmerkmale wurden in das Design integriert, die jeweils ihre besonderen Herausforderungen beisteuern: eine Solarwand zum Vorwärmen der Frischluft, geothermische Brunnen zum Heizen und Kühlen, eine digital adressierbare Beleuchtungsschnittstelle für fortschrittliche Lichtsteuerung, Rückhaltebecken zur Steuerung des Oberflächenwassers Standort, maximaler Einsatz von Bauholz und eine leistungsstarke Gebäudehülle.

Projektdetails:
Standort: Rouyn-Noranda, Kanada
Architekten: Groupe Conseil Trame / BGLA
Fotos: Christian Perreault